2002 meldete der Spiegel:
Forscher entdecken älteste Stadt im Meer vor der indischen Küste
Indische und britische Wissenschaftler haben im Golf von Khambhat vor der Küste des nordindischen Bundesstaats Gujarat Reste einer versunkenen Stadt entdeckt. Wie die französische Zeitung "Le Figaro" jetzt berichtet, ist die Ansiedlung ist nicht nur ungewöhnlich groß - wenn sich erste Datierungen bestätigen, wäre sie auch älter als jede andere bisher bekannte Stadt.
Bei Ultraschall-Untersuchungen der Kontinentalplatte im Golf von Khambhat stießen Ozeanographen vom National Institut of Ocean Technology (NIOT) schon 1991 auf Spuren einer menschlichen Siedlung. Weitere Untersuchungen ergaben: 30 Kilometer vor der heutigen Küste hatte in prähistorischer Zeit eine Stadt von ungewöhnlichen Ausmaßen gelegen. Sie erstreckte sich über eine Länge von neun Kilometern, wies Reste großer Gebäude auf - eines war 200 Meter lang und 45 Meter breit -, und an einer Stelle waren Reste eines Damms erkennbar. Ihre Lage lässt vermuten, dass Alt-Khambhat der Induskultur angehörte, die zwischen 3500 und 1500 vor Christus in Nordindien und dem heutigen Pakistan verbreitet war. Die Induskultur wurde erst 1920 entdeckt; ihr werden inzwischen rund 400 Städte zugerechnet. Auf Khambhats Zugehörigkeit zur Induskultur weisen 2000 Objekte hin, die die Forscher aus dem Wasser bergen konnten: Werkzeuge aus poliertem Stein, Scherben, kleine Figuren, Halbedelsteine und die Versteinerungen menschlicher Knochen.
Kopfzerbrechen bereiten den Wissenschaftler indessen zwei runde, bearbeitete Holzstücke, die auf dem Meeresgrund gefunden wurden. Die Radiokarbon-Analyse datiert das eine Holzstück auf die Zeit um 5500, das andere 7500 vor Christus - Jahrtausende vor Beginn der Induskultur.
Damit wäre die Induskultur als 3. Zivilisation (1. Mesopotamien 3.300 BC , 2. Ägypten 3.200 BC) nicht 2.800 BC entstanden sondern gut 3.000 Jahre früher.
Nun hat man bei Grabungen im "Fruchtbaren Halbmond" am Hügel von Göbekli Tepe feststellen müssen das man dort bereits zw. 12.000-10.000 BC Steinbauten u. Skulpturen errichtet sowie aus landwirtschaftlich angebauten Urgetreide Bier brauten. Die Zeitmarke stand bisher bei 7.500 bis max. 8.000 BC.
Fazit: die Sesshaftigkeit des Menschen, der Übergang zu Pflanzenbau u. Tierzucht und die Errichtung von Zivilisationen mit Städten u. Tempelanlagen hat entgegen der bisherigen Lehrmeinung gut dreieinhalb Jahrtausende früher eingesetzt.