Star Trek Discovery STDSC

[Holger]

Habe gestern zwei weitere Episoden angesehen. Das Finale ist dann für heute Abend vorgesehen. Schmunzeln musste ich als kurzeitig die typischen TOS-Computergeräusche zu hören waren als sich Burnham in das Schiff der Imperatorin einhackte. Auch erinnerte mich der Angriff auf das Riesenschiff etwas an gewisse Szenen aus Star Wars, nur ohne Jedis. as sich Saru so souverän als Captain macht hätte ich nach den Anfangsfolgen so nicht erwartet. Bei aller Verzweiflung der Sternenflotte über den möglich negativen Ausgang des Krieges halte ich den Umgang mit der Imperatorin als sehr fragwürdig. Schau'n wir mal wie es heute ausgeht..

[zimmerer]

Also ich fand den Charakter von Lorca einfach genial!!! Die Rolle passt für Jason Isaacs wieder wie die Faust aufs Auge.
Schade nur, dass er nun tot ist und wir nichts mehr von ihm sehen...

Ich fand das gesamte Spiegeluniversum sehr gelungen und man hat sich hier wirklich bemüht, was in TOS, DS9 und ENT alles passiert hier einfließen zu lassen bzw. hat sich auch hier super an den Kanon angepasst. Die Logos und alles fand ich echt super. Auch die Charaktere des Spiegeluniversums waren toll - so richtig gegenteilig und doch sehr ähnlich wie die Pendants aus "unserem" Universum.

Das Finale wird recht "abschließend" für die erste Staffel - Am Ende gibt's dann den von mir erwähnten Cliffhanger mit TOS-Feeling zum Quadrat.

[Holger]

Man hat auch nicht vergessen die Kenntnis des Spiegeluniversums als absolut geheim einzustufen, denn sonst hätte Kirk knapp 10 Jahre später ja davon gewusst. Die Figur des Sarek ist mir ein wenig zu hart in der Sache dargestellt. Der Mark-Lenard-Sarek hätte nie bei anderen gegen ihren Willen eine Gedankenverschmelzung durchgeführt. Hier tut er es wie auch sein Spiegel-Pendant. Allerdings geht er auch mehr auf Gefühle ein. In seinem Verhältnis zu Michael wie auch in seinen Ratschlägen an sie.

[zimmerer]

Stimmt, hier wird Sarek doch anders dargestellt, als in TOS. Obwohl eine Darstellung von ST Urgestein Mark Lenard nicht mit anderen Schauspielern vergleichbar ist. Original ist eben Original.
Wenn du heute die letzte Episode siehst, wirst du dir am Ende die Frage stellen: wie wohl dieser Charakter bzw. die Verbindung zu TOS hergestellt wird/dargestellt wird.

[Holger]

Nun auch Harry Mudd war charakterlich etwas anders in der Darstellung als das TOS-Original. Denn dieser war im Grunde ein Feigling u. Weichei. Einer direkten Konfrontation mit Lorca wäre Roger Carmel immer ausgewichen..

Das Publikum verlangt nach 'härteren' Charaktären (das sich auch in der veränderten Maske zeigt, also weg von allzu menschlichen Gesichtszügen). Das sieht man auch in den Kampfszenen. Kirks Handkantenschläge sind harten, modernen Schlag- u. Tritttechniken (ein Wort mit 3 T hintereinander ) gewichen u. es fließt nicht nur mehr Blut, auch die dargestellten körperlichen Verwundungen sind um mehrere Zacken schärfer..

[Holger]

Du hast nicht zu viel versprochen: es war (inhaltlich) ein starkes Staffelfinale zumindest im letzten Drittel. Was für mich noch nicht zufriedenstellend geklärt ist, ist die Zukunft des Sporenantriebs. Und als ich dann am Ende DAS SCHIFF sah, so wie es auch aussehen müsste, musste ich eine Träne wegdrücken..

[zimmerer]

Der Schluss war schon HERRLICH - der Anblick der 1701 und dann noch die klassische Musik dazu...
Ich freue mich schon riesig auf die Enterprise und Cpt. Pike in Staffel 2. Da wird's einiges an Konflikten technischer Natur zu lösen geben. ZB ist ein gewisser Cmdr. Spock Wissenschaftsoffizier unter Pike!!
Das lässt die Erwartung und Spannung drauf in die Höhe schießen - wie der "neue" Pike wohl sein wird? Wie löst man das mit Spock? Gibt's die "Nummer Eins" auch? und einen Dr. Boyce?
Aber ich denke, das wird eher in den Hintergrund rücken und die Serie dreht sich ja eigentlich um die Discovery.
Aber das lässt schon mal riesiges STAR TREK Feeling und TOS Feeling aufkommen!!!!!

[Holger]

Da Spock seit 2254 auf der Enterprise unter Pike dient müsste er logischerweise 2256/57 (dem Zeitraum von STDSC) an Bord sein. Die Frage ist ob wir ihn zu Gesicht bekommen (oder auch Pike oder "Nummer One") u. wer schauspielerisch die Rollen übernehmen wird. Logisch wäre da der Cast von J.J.Abrams, was ich mir aber wieder schlecht vorstellen könnte. Welche 3. Person nach Zachary Quinto sollte hier Spocks Part spielen? Auch das bleibt spannend so wie die Handlung der 2.Staffel..

[Holger]

..nach dem Abspann der vorläufig letzten Episode habe ich noch mal über den bildlichen Gesamteindruck sinniert. Was hat sich verändert u. in welche Richtung, was ist offensichtlich gleich vom ersten Eindruck stimmig, was bereitet mich Bauchschmerzen, was streichelt meine alte TOS-Seele? Ohne wieder bereits Gesagtes an dieser Stelle zu wiederholen, zu dem ich nach wie vor stehe, kam mir in den Sinn das STAR TREK ja nun über ein halbes Jahrhundert alt ist. Was bedeutet ein halbes Jahrhundert?

Es bedeutet das als ich in die Schule kam 50 Jahre vorher (1915) der 1.(!) Weltkrieg voll im Gange war. Stummfilm war angesagt. 50 Jahre vor Beginn meiner Lehre tobte die Hyperinflation der Goldenen Zwanziger. Als ich 1983 Oberleutnant wurde kam 50 Jahre vorher, im Geburtsjahr meiner Eltern, ein österreichischer Gefreiter an die Macht, in den Kinos lief „Der blaue Engel“ u. „Die 3 von der Tankstelle“.

Genau dieser Abstand liegt nun zwischen der Erstausstrahlung und dem gestern gesehenen Staffelfinale. Und ich habe mir die Frage gestellt würde ich erwarten die Fortsetzung von Chaplins Meisterwerk „Der große Diktator“ in schwarz/weiß in überschnellen Bildern zu sehen mit theatralisch künstlich überhöhtem Bühnendialog ? Natürlich nicht.

Ich denke dass es an der Zeit ist auch ST in diesem zeitlichen Kontext zu betrachten u. Blickgewohnheiten neu auszurichten. Das fiel mir in den letzten Szenen auf als die gute alte Enterprise durchs Bild schwebte. Sieht sie so nicht nur zeitgemäßer u. realer aus mit diesen viel mehr Detail der Außenhülle als das alte Studiomodell der 60er? Wenn ich ehrlich bin muss ich diese Frage bejahen.

Natürlich gibt es dabei auch Grenzen. Das bekannte neue Klingonendesign ist das frappierendste Beispiel dafür. Bei den Brückendisplays u. Konsolen ist es grenzlastig aber nicht so übertrieben wie bei den Filmen von J.J.Abrams. Ich hätte mir gewünscht das man bei STDSC auf Holodisplays zugunsten von TFT-Displays wie bei ENT verzichtet hätte.

Ansonsten denke ich kann ich mit den neuen Sehgewohnheiten recht gut umgehen. Natürlich bleibt jetzt die Frage wie sehen die Innenräume der Enterprise aus (so wir einen Innenblick in der 2. Staffel bekommen) oder die Uniformen an Bord. – Also neugierig bleiben..

[zimmerer]

Zum vorletzten Post:

Über die Handlung wissen wir leider Garnichts - da können wir nur mutmaßen, bis Infos durchsickern oder herausgegeben werden. Kann mir nicht vorstellen, dass ein Kinostar wie Zach Quinto zum TV geht (das passiert meist später in den Karrieren der Darsteller, wenn die Filmangebote kleiner werden).
Zumal ja Sarek und Amanda auch schon neue Schauspieler bekommen haben. Man müsste dann Bruce Greenwood "verjüngern" und eben auch Quinto gewinnen, damit das Sinn macht.
Ich denke die Figuren werden eher am Rand erscheinen, maximal Pike dürfte mehr hervortreten. Man würde sonst auch Gefahr laufen, in den Canon einzugreifen.


Zum letzten Post:

Ich sehe das ganze recht ähnlich wie du Holger. Ein zeitgemäßes Design und eine zeitgenössische Handlung sind der Überlebensgrund der Serie. Nur von alten hartgesottenen Trekkies wird das Serienprojekt nicht leben können. Klar wäre ein TOS-Design wünschenswert gewesen - aber eine gesamte Serie in nostalgischem Design ginge nichtmal bei Trekkies auf die Dauer gut.
Vielleicht erleben wir ja Zeitsprünge oder ähnliches, die solche nostalgischen Oberflächen bieten werden.
Die 1701-D hatte auf dem Holodeck auch für Scotty die 1701, DS9 reiste nach K-7 zu den Tribbles, VOY machte einen Sprung und reiste auf die Excelsior mit den roten Uniformen, Spiegel-Archer auf der Defiant war ein HAMMER.
Könnte mir gut vorstellen, dass wir einen Sprung in Picards und Siskos Designepoche erleben dürfen, was nun mittlerweile nach gut 30 Jahren ja auch schon Nostalgie bedeutet.

Mich macht das ganze nur etwas stutzig, warum man dann unbedingt diese Epoche jetzt gewählt hat.
Ein Sprung ins 25. Jahrhundert wäre ja durchaus kein Schaden gewesen. Weiter als ins Jahr 2379 sind wir bis jetzt noch nicht gekommen. Da wäre viel Potential und vor allem Freiraum drinnen.

Aber vielleicht wählte man gerade deshalb die späten 2250er, um mit Bekanntem kollidieren zu können.
Der Effekt zeigt bei uns Trekkies Wirkung (ich zitiere Holger: Musste mir eine Träne verkneifen). Versucht man gerade damit an uns ST-Urgesteine heranzukommen?

Nochmal ein Hieb gegen die Klingonen: Nicht nur deren Aussehen (die Gesichter sind so dermaßen hölzern und plastisch - da gibt's NULL Ausdruck und NULL Emotion kann abgelesen werden) auch deren Akustik (beim Reden kommt nur unverständliches Genuschel raus und das Klingonisch klingt wie Gebelle) und die Lebensart der Klingonen wird in keinster Weise wiedergegeben, was wir so an den stolzen Kriegern zu schätzen gelernt haben. Hier haben sie sich komplett ins Abseits begeben!!

Aber wenn wir diesen Punkt weglassen, ist die Serie für mich ein voller Erfolg geworden. Und schließlich ist der Krieg vorbei und die Handlung verlagert sich nun woanders hin.