Philosophie und Religion

Moderator: Holger
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Phoebe J.
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30.10.2004, 23:00

Ja hab ich. DDR, 1989. Ich war selbst dabei und ich war damals noch acht Jahre alt.

Das war keine Revolution das war ein Mißverständnis auf höchster Ebene. :D
Einfach, weil die Technik die menschliche Arbeitskraft auf weiter Strecke überflüssig macht.

Sie schafft aber auch wieder neue Arbeitsplätze. Jemand muss die Technik entwerfen, bauen, programmieren.

Tatsache ist allerdings dass wir heute vor dem Problem heute so nicht stehen würden, wenn nicht ein Mann in die Geschichtsbücher eingehen wollte. Dieser Mann wusste dass eine plötzliche, komplette Vereinigung Deutschland in ein Desaster stürzen würde.
Es gab Pläne die Wiedervereinigung behutsamer, besser zu machen, vor allem kostensparender. Und weder die West- noch die Ostdeutschen würden jetzt dermaßen im Schlamassel sitzen. Und alles nur für die Bücher. :rolleyes: Es wäre zum lachen wenn es nicht zum weinen wäre.
Sehen wir der Tatsache ins Auge. Jeder der aus dem Osten ´rauskonnte ist weg. Die, die jetzt noch da sind - denen geht es oft sozial gar nicht so gut. Die Bundeswehr hingegen liebt den Osten - dort gibt es kaum Kriegsdienstverweigerer. Aber diese Abwanderung und dieses Gefälle hätten auch durch eine nicht ganz so komplette Wiedervereinigung vorgebeugt werden können.
Nichts gegen den Osten oder die Wiedervereinigung - die war klasse (war selbst nachts vor dem Fernseher gehockt). Nur gegen den Typ der sie so inszenieren musste.

Beim Kommunismus ergibt sich das Problem: Who watches the Watchers? Die Leute die oben in der Partei waren haben gelebt wie die Made im Speck und den anderen ging es mies. Und da gewisse Menschen so veranlagt sind dass sie Macht wollen, wird es in der Staatsform umso leichter sein sie zu erreichen.
Auch Neuerungen werden keine mehr kommen. Durch den Kommunismus fehlt die weiterentwicklung und die Konkurrenz.
Willst du wirklich dass der Mensch wieder ohne technische Hilfsmittel seine Kleidung selbst macht, seinen Lebensinhalt selbst anbaut wie Ghandi das machte? Auf die Weise würde die Menschheit in gewisser Weise wieder degenerieren. Meine Oma hat so ein Leben geführt. Sie findet sich heute nicht mehr zurecht in der Welt. Es würde der gesamten Menschheit so gehen und sie würde degenerieren.

Oder möchtest du wirklich dafür arbeiten dass du dir nichts leisten kannst? Dass alle Menschen das gleiche haben? Ich ehrlich gesagt möchte gerne dafür arbeiten dass ich mir etwas leisten kann was nicht jeder hat.
Und allein deshalb funktioniert der Kommunismus - wie der Sozialismus einfach nicht. 1. An der Basis - wie schnell haben die Leute denn neue Sachen gekauft als sie die Möglichkeit hatten?
2. An der Spitze.

Diese oben erwähnten Wesenszüge sind dem Menschen zu einem gewissen Grad angeboren und durch die Erziehung werden sie entweder weniger oder stärker ausgeprägt. Nicht jeder kann wie der Dalai Lama sein (der von frühester Kindheit auf sein Amt vorbereitet wurde und einer ganz anderen Religion angehört wie die Hälfte der Welt). Menschen sind zu unterschiedlich. Es gibt Massenmörder die aus Spaß töten und es gibt Leute wie den Dalai Lama (die leider ziemlich in der Minderheit sind, wenn ich mir das Leben draussen so anschaue).

Urängste entwickeln sich nicht in Bezug auf Besitz, sondern nur im Bezug auf Zwischenmenschliche Beziehungen.
Wenn sich etwas um das Geld dreht dann vielleicht die Angst niemand zu sein. Oder andere beeindrucken zu müssen. Das ist dann aber eine ganz andere Art. Die Gier selbst ist ja nicht die Gier nach Geld, wenn es so einfach wäre! Die Gier ist die Gier nach Macht, nach Anerkennung nach etwas besserem. Es ist ebenso die Gier die einem Menschen einen Ferrari kaufen lässt wie er sich für ein BWL Studium entscheidet weil er danach ´Geld verdienen´ kann. Oder die Gier jemanden der seit Tagen nichts zu essen bekommen hat. All das sind Formen von Gier in irgendeiner Art und Weise.

Affen können teilen, aber sie teilen ihr Essen nur mit ihren Jungen. Allen anderen verweigern sie durchaus die Frucht die sie für sich gepflückt hatten.

Du forderst also das alle Menschen Buddhisten werden und im Kommunismus leben? Nun gut. Nicht alle Buddhisten sind so wie der Dalai Lama. Und was bei ein paar Leuten funktioniert funktioniert nicht bei Milliarden. Dort musst du besser differenzieren.
Nebenbei würde es kaum noch Technik und keine Weiterentwicklung mehr geben. Und viele Berufe würden auch nicht mehr existieren.

Nein, das funktioniert so nicht. Ich würde auch so gar nicht leben wollen. Das ist mein persönlicher Albtraum. Nicht der Buddhismus aber der Kommunismus. Wie mein Leben in so einer Staatsform bislang verlaufen wärde - nein, ich glaube daran wäre ich kaputtgegangen.

Es gab nebenbei schon viel zu viele Beispiele dass es nicht funktionert. Die meisten sozialistischen oder kommunistischen Regime haben sich als Diktatur herausgestellt und genau das würde wieder passieren.
Die Menschen sind nicht geschaffen dafür. Die Menschen hatten schon von vorneherein ein Oberhaupt. Erst war es das Sippenoberhaupt, das Stammesoberhaupt, Hordenoberhaupt - es ist eine natürliche Form. Selbst die Demokratie hat in Griechenland nicht immer so funktioniert wie sie sollte. Aber sie ist IMHO mit das beste. Denn sie artet nicht in Unterdrückung der Menschen oder deren Wünsche aus.
In der Theorie funktioniert alles, aber in der Praxis und am Menschen getestet funktionierte das wenigste.

Die Wirtschaft ist nicht schuld an dem was passiert. Es sind die Menschen. Und durch eine Zwangsreligion und eine aufgezwungne Staatsform wird das nicht besser, sie werden irgendwann wieder revoltieren. Die freie Marktwirtschaft in Verbindung mit der Demokratie ist ein sehr gutes System.

Was nicht funktioniert sind die Firmenbosse die Millionen scheffeln und unfähige Manager die Millionenabfindungen bekommen dafür dass sie sch.eisse bauen. Der Kapitalismus ist absolut maßlos geworden und genau da liegt IMHO das Problem und dort müsste man eingreifen. Nicht in die Marktwirtschaft oder die Demokratie oder gar den Glauben.
Unser Papst hat auch keine Fehler gemacht, er hat nie geflucht - gut er hat ein wenig antiquierte Ansichten aber auch er hat sich nie einen Fehltritt erlaubt. Deswegen heisst das noch lange nicht dass sich die Christen auch nie einen erlaubt hätten. Dein Vergleich mit dem Dalai Lama und der Menschheit bzw. dem Buddhisten hinkt demnach schon ziemlich.
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Vandenberg
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31.10.2004, 10:29

Original von "Phoebe J."
Das war keine Revolution das war ein Mißverständnis auf höchster Ebene.
Kein Kommentar!!! :evil:
Sie schafft aber auch wieder neue Arbeitsplätze. Jemand muss die Technik entwerfen, bauen, programmieren.
Das mag sein, aber Denker machen in Deutschland wohl eher den kleinsten Teil aus.
Ich hab keine genauen Zahlen und ich bin auch zu faul und zu unfähig zum googlen, aber die meisten werden imho im Dienstleistungsgewerbe tätig sein.
Man sieht es ja im Fernsehen (Galileo), wenn dort Betriebe vorgestellt werden mitsamt ihrer Technik: "Früher haben das soundsoviel Menschen gemacht, heute macht das diese Maschine" und so...

Um Missverständnissen vorzubeugen, die Technik ist für mich kein Fluch. Sie ist im Gegenteil eher eine Art Lebensgrundlage für mich. (Studium, Musik, Internet)
Dieser Mann wusste, dass eine plötzliche, komplette Vereinigung Deutschland in ein Desaster stürzen würde.
Es gab Pläne die Wiedervereinigung behutsamer, besser zu machen, vor allem kostensparender. Und weder die West- noch die Ostdeutschen würden jetzt dermaßen im Schlamassel sitzen.
Ich wüsste allerdings nicht, was dann aus den Ostdeutschen geworden wäre, die ja aus dem Nichts ohne Führung dastanden. Man hatte doch gar keine Zeit, lange zu überlegen, oder?
Und dass das in einem Desaster enden würde, nun, ich hab ein Buch, das zu lesen ich bisher auch zu faul war, in dem aufgeführt ist, wie viel die DDR am Ende noch wert war. Dieses Buch heißt auch dementsprechend: "Was war die DDR wert?"
Laut Einband (?) beschreibt der Autor in diesem Buch, wie die Treuhand ein Milliardenkapital "kaputtgemacht" hat.
Beim Kommunismus ergibt sich das Problem: Who watches the Watchers?

1. Die Leute, die oben in der Partei waren haben gelebt wie die Made im Speck und den anderen ging es mies.

2. Auch Neuerungen werden keine mehr kommen. Durch den Kommunismus fehlt die Weiterentwicklung und die Konkurrenz.

3. Willst du wirklich dass der Mensch wieder ohne technische Hilfsmittel seine Kleidung selbst macht, seinen Lebensinhalt selbst anbaut wie Ghandi das machte? Auf die Weise würde die Menschheit in gewisser Weise wieder degenerieren.

4. Oder möchtest du wirklich dafür arbeiten dass du dir nichts leisten kannst? Dass alle Menschen das gleiche haben? Ich ehrlich gesagt möchte gerne dafür arbeiten dass ich mir etwas leisten kann was nicht jeder hat.
Dann wollen wir mal Aufklärungsarbeit leisten. :D

1. Die Leute die oben in der Partei waren, die lebten ja in einem sozialistischen Staat.
Wobei ich auch das zu bezweiflen wage. Ich würde es eher als solzialistische Diktatur bezeichnen.
Und auch China und alle anderen abfällig als "Ostblockländer" bezeichneten Staaten waren niemals kommunistisch. Erklärung später.

2. Da könntest du in gewisser Weise Recht haben.
In der Tat würde auf Grund des fehlenden Konkurenzdrucks die Entwicklung sich stark verlangsamen. (Aber nicht stehenbleiben, denn:)
Man darf nicht vergessen, was Menschen alles machen, wenn sie nichts zu tun haben. Es wird viele geben, die sich weiterhin für Physik und Technik i.A. interessieren und einige unter ihnen könnte ja mal unser Zefram Cochrane werden. :D
Und außerdem meine ich ja, dass, um den Kommunismus einzuleiten, die Technik soweit entwickelt sein muss, dass es ohnehin kaum noch Bedarf für Weiterentwicklung gibt.

3. Das erklärt sich eigentlich durch "2.".
Und degenerieren liegt denke ich in der Natur des Menschen. Ich weiß nicht, ob das irgendwie aufgehalten werden kann, aber ich finde, dass die Menschheit JETZT schon ganz gut dabei ist.

4. Das kommunistische System kommt ganz ohne Geld aus. Das ist ja eben der Vorteil und gleichzeitig auch der Beweis dafür, dass er noch nie praktiziert wurde.
Wer was haben will, der bekommt es auch.
Natürlich setzt das beim Menschen bestimmte Tugenden wie Genügsamkeit voraus. Weiß schon. :( Aber da bin ich, ehrlich gesagt, guter Dinge.
Es gibt Massenmörder, die aus Spaß töten und es gibt Leute wie den Dalai Lama (die leider ziemlich in der Minderheit sind, wenn ich mir das Leben draußen so anschaue).
Tja, mein größtes Problem, das kaputtzuargumentieren ich bisher leider noch nicht geschafft hab.
Das fängt ja schon bei der "Liebe" an. Das wird wohl ein Gut sein, dass der Kommunismus dem Menschen nicht beschaffen kann. Eifersucht, Neid und genannte Triebtäter sind in der Tat die größten Probleme.
Aber ich kann ja auch nicht alles allein machen. :D
Wenn sich etwas um das Geld dreht dann vielleicht die Angst, niemand zu sein. Oder andere beeindrucken zu müssen. ... Die Gier selbst ist ja nicht die Gier nach Geld, wenn es so einfach wäre! Die Gier ist die Gier nach Macht, nach Anerkennung nach etwas besserem.
Das ist so eine Sache. Kurz: Ich finde, dass der Mensch sowieso nicht nach Geld oder Erbtiteln bewertet werden sollte, sondern viel mehr nach Kreativität und als Mensch als solches.
Du forderst also das alle Menschen Buddhisten werden und im Kommunismus leben? Nun gut. Nicht alle Buddhisten sind so wie der Dalai Lama. Und was bei ein paar Leuten funktioniert funktioniert nicht bei Milliarden. Dort musst du besser differenzieren.
Nebenbei würde es kaum noch Technik und keine Weiterentwicklung mehr geben. Und viele Berufe würden auch nicht mehr existieren.
Da muss man vorsichtig sein. (Leider) betreibt der Buddhismus keine Missionsarbeit, etwas, das ich zwar verstehe, aber nur schwer akzeptieren kann und muss.
Insofern ist "fordern" vielleicht das falsche Wort.
Nennen wir es lieber "vorschlagen". :D
Und dass nicht alle Buddhisten dem Dalai Lama gleichkommen, ist schon klar, aber wenn man wirklich danach lebt, dann ist schon viel geholfen. Allerdings ist das genau der Schwachpunkt. Alle nennen sie sich gute Christen und Moslems und Buddhisten und, und, und.
Schade nur, dass ich das nicht glauben kann.
Es ist nicht so schwer, wirklich wenigstens die Grundtugenden einzuhalten.
Menschen, mit denen ich par tout (?) nicht auskomme, muss ich halt meiden, aber ich kann es doch immer erstmal mit Höflichkeit probieren, als mit der Kälte und Arroganz, mit der man sich in Deutschland und anderen westlichen Ländern konfrontiert sieht.

Dass Berufe wegfallen, finde ich jetzt nicht zu traurig, es gibt ja auch keinen Müller mehr und so weiter. (*zu faul zum Nachdenken*)
Es gab nebenbei schon viel zu viele Beispiele dass es nicht funktionert. Die meisten sozialistischen oder kommunistischen Regime haben sich als Diktatur herausgestellt und genau das würde wieder passieren.
Auch nur kurz: Ich finde, dass es keiner Führung bedarf. Und für Rechtssprechung muss ich mir auch erst noch was einfallen lassen. ;)
Und durch eine Zwangsreligion und eine aufgezwungne Staatsform wird das nicht besser, ...
Wie gesagt, "Vorschlag". :D
´´Ran an die Waffen, laden und schießen!´´

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Phoebe J.
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31.10.2004, 12:57

Kein Kommentar!!! :evil:

Beim Zitieren und Lesen solltest du darauf achten dass du die Smilies nicht links liegen lässt! ;)
Und sind wir mal ganz ehrlich - irgendwo war der letzte Schritt durchaus ein Mißverständnis - wenn es auch selten ein besseres gab.

Das Dienstleistungsgewerbe ist das einzige Gewerbe das nach wie vor wächst und es ist dabei mit dem Produktionsgewerbe gleichzuziehen hat es aber noch nicht geschafft. Das Problem mit dem Gewerbe ist dass es zwar viele Leute dort gibt, die Bezahlung aber recht schlecht ist, so kann eine Frisöse bevor sie nicht ausgelernt hat nichts mit ihrem Geld anfangen, weil es kaum mehr wie ein gutes Taschengeld ist. Hier würde ich sagen sollen die Aufsichtsräte (die nicht tun ausser sich den Hinter plattzusitzen und zu überlegen wieviele Leute man ´rauswerfen kann ohne eine Revolte anzuzetteln) mal nicht ihre Millionen bekommen. Selbst mit einem 5-stelligen Monatslohn hat man mehr Geld als man augeben kann. Und den Rest des Geldes bekommt zum einen der Staat zum anderen die Leute deren Löhne unter dem Existenzminimum liegen.

Zu der Wiedervereinigung: es wäre ja nicht so gewesen dass ihr von heute auf morgen ohne Führung dagestanden wärt. Die Idee dabei war dass ihr schon unter der BRD-Regierung gestanden wärt, aber dass erst mal der Osten richtig saniert worden wäre, so dass dann, wenn die Grenzen total gefallen wären es niemand mehr nötig gehabt hätte in den Westen abzuwandern wegen Arbeitsplätzen, besseren Lebensbedingungen usw.
Es hätte sich ja auch so genug geändert: Reisen ohne Probleme, Umzüge wären auch erlaubt (in den Westen - wohlgemerkt ;) ), Nahrungsmittel ´aus aller Welt´ usw.
Man hätte auch nicht überlegen müssen, die Pläne für eine ´schonende Wiedervereinigung´ lagen Kohl schon Monate vor der eigentlichen Wiedervereinigung vor, weil man gemerkt hatte, dass die Russen so langam ´weich´ wurden. Die einzigen denen eine Wiedervereinigung nicht in den Sinn kam, das war das DDR-Regime. Und selbst dort gab es einige Leute die sahen was gespielt wurde.

1. Zu dem sozialistischen Staat: das Problem ist im Kommunismus ist es einfach und schnell möglich wieder eine Diktatur zu erschaffen. Die Menschen sind für Anarchie nicht geschaffen. Sie wollen jemanden haben der ihnen die Geschicke des Landes abnimmt. Sie wollen auch die Gewißheit haben dass es jemanden gibt der für sie das beste möchte (dehalb sind religöse Oberhäupter oder gute Politiker ja so gefragt).
Dass es heutzutage kein Land gibt das Kommunistisch ist, ist schon klar. Von China bis Nordkorea gibt es nur eines: eine Diktatur unter dem Deckmantel des Kommunismus. Wobei China nach und nach bröckelt. Dort gibt es zur Zeit durch die Technik eine ´friedliche Revolution´ und selbst wenn das Land ´kommunistisch´ bleibt, so wird es sein Gesicht total verändern und auch weltoffener werden.

2. Nun, momentan gibt es technisch gesehen immer noch eine Menge Weiterentwicklungsbedarf finde ich, also noch viel zu früh für den Kommunismus. ;)

3. Nun, in gewisser Weise liegt Degeneration in der Natur des Menschen. Man siehe das Römische Reich dass dadurch seinen Untergang erlebt hat (neben anderen Problemen). Aber es kommt darauf an was für eine Degeneration. Eine die dem Menschen körperliche Arbeit abnimmt und dafür sorgt dass er es angenehm hat, oder eine die dafür sorgt dass er sich zurückentwickelt, nur noch an seinen eigenen Hof und sein Vieh denkt und den Rest der Welt nicht mehr versteht? (Okay es gibt auch davon Prachtexemplare jeder Gattung, das wollen wir nicht leugnen, aber wenn man auf ´Volksverdummungsmaßnahmen´ a la Bild und einigen TV-Mist verzichtet müsste sich die degeneration wieder aufheben - zumindest zu einem gewissen Grad.)

4. Wenn die Menschen von Anfang an genügsam gewesen wären, hätte es viele Kriege, von den peleponnesischen Kriegen bis hin zum zweiten Weltkrieg nie gegeben. Dort ging es meistens um eine Vormachtsstellung oder mehr Land.
Seit frühester Menschheit sind die Menschen eines nie gewesen: genügsam. Eine Horde wollte mehr Gebiet, mehr Frauen oder eine bessere Höhle und hat die andere überfallen und umgebracht oder vertrieben.

Ich denke man könnte den Menschen die Genügsamkeit beibringen, aber es würde einige Generationen dauern und vor allem dürfte keiner mehr leben um den Kindern zu erzählen dass es einmal anders war. Und selbst dann bricht irgendwann wieder das Verlangen nach mehr Macht oder mehr Land oder Geld in irgendjemandem durch.

Ich pflichte dir komplett bei, dass ein Mensch nach dem beurteilt werden sollte was er ist und wie er ist und nicht nach Titeln oder Bankkonten. Leider ist das heutzutage - gerade in den sog. ´höheren Gesellschaftsschichten´ immer noch gang und gebe.
Aber es gibt auch viele Menschen die gerade das nicht tun. Ich denke hier würde es durchaus Hoffnung für die Menschheit geben. Aber was das im Endeffekt bringt, ausser dass die Leute vielleicht ein wenig besser miteinander auskommmen ist IMHO fraglich. Es wird immer Leute geben die man nicht mag oder mit denen man nicht auskommt. Und hier ist es einfach gefährlich.

Zur Religion: nun es kommt darauf an wie man gute ´Gläubige´ sieht. Ist man ein guter Gläubiger wenn man nach den (bei Christen) 10 Geboten lebt? Oder muss man der Bibel Wort für Wort glauben?
Ich denke es würden - allein für´s zusammenleben - schon mal die 10 Gebote tun.

Leider gibt es (sowohl bei den Christen) als auch bei (momentan besonders den Moslems) fanatische Anhänger die wieder mal ´päpstlicher sind als der Pabst´. Diese Leute müssten dann erst mal von der Bildfläche verschwinden. Dann könnte man darüber reden dass alle Religionen in Frieden koexistieren könnten, dann bräuchte man nicht unbedingt eine ´Gesamtreligion´ denn jede Religion preist Toleranz
(naja, wenn wir mal die ´Missionare´ aussen vor lassen - aber das dürfte sich mit dem ´Fanatismus´ decken).

Klar kommt man mit Höflichkeit weiter. Aber nicht alle westlichen Länder sind kalt und unhöflich. Ausserdem sind die Unterschiede schon regional. Hier in Unterfraken sind die Leute sehr unterkühlt - bis man sie kennenlernt dann sind sie sehr freundlich. Im Ruhrpott sind sie im Durchschnitt auf den ersten Blick freundlicher, aber dafür oberflächlicher.
Und im tiefsten Bayern bin sogar ich überrascht von der Freundlichkeit und Herzlichkeit der Leute. Wenn ich dagegen in Hamburg ´rumlungere muss ich mich auch erst dran gewöhnen dass die Leute sogar für unterfränkische Verhältnisse sehr kühl sind.
Wie willst du das ändern? Meistens sind die Leute eben den Leuten gegenüber, die sie nicht kennen sehr zurückhaltend. Das ist nun mal typisch Deutsch.
In Frankreich z.B. können die Leute sehr nett sein - zumindest solange sie nicht wissen dass du aus Dtl. kommst.
In den mediteranen Ländern ist die Gastfreundschaft oft ein uralter Brauch der weiterhin gepflegt wird.
Aber du kannst nicht alle Länder zwingen ihre ´Eigenheiten´ über Bord zu werfen, nur weil du meinst dass die Leute dir gegenüber nicht höflich oder freundlich genug sind.

Zum Führungsbedarf habe ich mich oben ja schon geäussert. Er ist da.

Ich würde hieraus ein Fazit siehen: Du siehst die Menschheit noch ein wenig idealisiert. Das habe ich auch vor ein paar Jahren. Mit der Zeit wird man aber realistischer. ;)
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Vandenberg
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31.10.2004, 17:27

Jetzt tu mal nicht so erwachsen! Die paar Jahre machen´s ja wohl auch nicht mehr aus. ;)

Ich möchte nur verhindern, dass ich, wie viele alte Menschen, verbittert und einsam sterbe, nur weil ich alles an dieser ach so schlechten Welt verurteile und die Menschen eh alle doof sind und sowieso früher alles besser war.
Wenn ich sehe, mit welchem Gesichtsausdruck die Menschen so rumlaufen, dann macht mich das schon ziemlich nachdenklich. Niemand tut sich damit einen Gefallen, wenn man dreinschaut, als wär grad Krieg im Land (Also im EIGENEN).

Zum Thema Machthungrigkeit:
Die (hoffentlich wenigen) Menschen, die dieses Streben in der Zukunft noch haben, können ja problemlos geächtet werden (oder vielleicht auch nicht ganz sooo schlimm).
Niemand lässt sich gerne führen, wenn es bisher gut geklappt hat. Da rettet sich das Volk schon selbst.
Dass es bisher immer wieder Diktatoren gegeben hat, lag ja zumeist daran, dass diese dem Volk eine Zukunft in Aussicht gestellt haben, die zu den damaligen Situationen schon sehr erhofft waren. Siehe A. Hitler.

P.S.: Ich merke, dass die Beiträge immer länger werden.
Das schreckt die anderen bestimmt ab. ;)
Außerdem sitz ich fast immer ´ne halbe Stunde an solch einem.

P.P.S.: Ich hab diese Diskussionen schon soo oft geführt. Ich konnte leider bisher noch niemanden überzeugen :( , wahrscheinlich, weil die hiesigen Schulen und Medien immer erfolgreich Propaganda betrieben haben.

Doch es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten:
1. Selbstvernichtung der Menschheit durch sich selbst oder
2. friedliches Zusammenleben. Das funktioniert aber imho nur ohne Geld, weil eben das diese negativen Charakterzüge besonders fördert.

Sorry, 3. Möglichkeit: 1. Vernichtung der Menschheit durch die Natur.
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Phoebe J.
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31.10.2004, 18:06

So erwachsen tu ich gar nicht. ;) Habe nur gesagt wie ich vor ein paar Jahren dachte, ich habe nicht gemeint dass man mit dem Alter seine Ansichten wechselt. Tut man auch gar nicht so oft - zumindest nicht mehr in unseren zarten 20ern. ;)

Och nö, verbittert werde ich sicher nicht ´rumlaufen, ich habe nur leider aufgehört an die Menschheit zu glauben. Was allerdings nicht bedeutet ich hätte die Hoffnung aufgegeben. ;)
Ich mache das was mir gefällt, habe Spaß am Leben und genieße es soweit es geht. Man kann sich nämlich viel auch selbst kaputtmachen.

Naja, das Problem ist die Menschen wollen immer eine bessere Zukunft und irgendjemand verspricht die immer. Momentan hätte ich da auch so einen Kandidaten, bei dem was im Bush ist. :D
Das dumme ist das die Leute immer drauf reinfallen. Daher glaube ich kaum das das Volk sich selbst rettet, das tut es immer erst nachdem es auf die Nase gefallen ist - aber es wiederholt die Fehler nur zu gerne wieder. :rolleyes:

Hm, wir schrecken die anderen ab? Och nee, die machen bloß Wochenende - warte mal wieviel Seiten wir ab Dienstag wieder hier um die Ohren gehauen kriegen. ;)

Was, Schulen und Medien verbreiten Propaganda? Gegen dich? ;) Oder inwiefern? Also ich habe in meiner die Vor- und Nachteile der Systeme beigebracht bekommen und durfte mir meine eigene Meinung dazu bilden.

Naja, zu deinen Möglichkeiten, ich bin für Nummer 2. Wie gesagt die Hoffnung stirbt zuletzt und wäre die erste die sich positiv überraschen lassen würde. :)

EDIT: Süß, hinter jedem Absatz ist ein Smily! Das habe ich auch noch nicht geschafft! :P
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01.11.2004, 09:10

Original von "Vandenberg"
P.S.: Ich merke, dass die Beiträge immer länger werden.
Das schreckt die anderen bestimmt ab. ;)
HILFE!
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01.11.2004, 13:19

Ähm, ich glaube ich nehme meine Behauptung oben zurück und behaupte das genaue Gegenteil. Wenn wir Stef´An abgeschreckt haben, dann die anderen erst recht. *schluck* *verlegengrins*
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01.11.2004, 13:48

:D
Ich brauch noch etwas Zeit, um mich da durchzukämpfen...
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02.11.2004, 09:06

Original von "Phoebe J."
Was, Schulen und Medien verbreiten Propaganda? Gegen dich? ;) Oder inwiefern? Also ich habe in meiner die Vor- und Nachteile der Systeme beigebracht bekommen und durfte mir meine eigene Meinung dazu bilden.
Tja, dann hast du wohl Glück gehabt.
Ich hatte das eher weniger. Man hat nie auch nur ansatzweise über das System gesprochen.
Es hieß immer nur: "Schaut euch die Planwirtschaft/den Kommunisus an "im Osten Drüben"". (Das war in der Tat ein Zitat! Und das zehn Jahre nach der Wende!)
Und irgendwann hat es dann auch die Mitschüler genervt, wenn ich jedesmal dazwischen gegangen bin, auch wenn dadurch so manche Stunde ins Wasser fiel. Diese Ignoranten! *verbittert dreinschau* ;)
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02.11.2004, 09:33

Standpunkte sind nun einmal konträr, und wenn Du den real gelebten Sozialismus, wie es ihn in der ehemaligen SBZ gegeben hat, verteidigst, darfst Du Dich auch nicht wundern, wenn Wessis das System propagieren, mit dem sie groß geworden sind... Gegensätze wird es immer geben, auch (oder gerade im Schulsystem). Ich kann mich an meinen Geschichtsunterricht erinnern, den ich an einer französichen Schule genossen habe. Der Lehrer war bekennender Kommunist (in Frankreich nicht verboten) und ich hatte mit ihm die wildesten Diskussionen bezüglich des sog. Dritten Reichs. Seine Darstellung war sehr einseitig und schwarz-weiß, und er konnte schlecht ab, daß man in Deutschland wesentlich intensiver auf die eigene Geschichte eingegangen ist und auch die lieben Nachbarn in Europa recht nüchtern in eine gesamteuropäische Situation mit einbezog.

Was mich betrifft, der Kommunismus auf der Erde der vergangenen 100 Jahre konnte mich nicht überzeugen, da er überall, wo er eingeführt worden ist, scheiterte. Und ich glaube, das was Du darunter verstehst ist ein Ideal, welches per Definition seltenst zu erreichen ist.
Daß unsere Form der Politik nicht das Gelbe vom Ei (Hallo Seb.) ist, ist mir bewußt, aber im Augenblick das geringere Übel mangels Alternative. (Wobei im denke, eine klare Diktatur wäre nicht verkehrt: das Ergebnis wäre dasselbe, aber niemand würde uns Bürger vergackeiern, da wir wüssten, wir würden abgezockt...)!

Nun gibt es aber auch unter den Bürgern mit Mitteldeutschem Ursprung auch ewig Gestrige, die mangels Einsatz den Sprung auf den Zug der Marktwirtschaft nicht geschafft haben (wollten?!). Und bekanntlich schreit Derjenige am lautesten, der im Grunde genommen am wenigsten zu melden hat (daher bezeichne ich D auch gerne als das Land der lauten Minderheit). Bei einem klassischen Mitbürger kommt das natürlich nicht sehr gut an und schürt Vorurteile, von denen sich tatsächlich niemand frei machen kann. Tatsache ist aber auch, daß nach 14 Jahren kollateralem Leben zum Einen die Köpfe beiderseits der Elbe noch nicht frei davon sind, und zum Anderen auch die Mentalität immer noch in vielen Sachen grundverschieden ist.

Und ehrlich gesagt, ein Brandenburger hat´s in Bayern immer noch genauso schwer wie ein Westfale in Mecklenburg, oder ein Holsteiner im Schwabenland.
Es liegt an uns, die wir uns als jung genug und weltoffen betrachten, um damit aufzuräumen und dafür zu sogen haben, daß unsere Kinder nur noch ein Land sehen, und nicht zwei verwachsene Staaten auf schwacher Basis. Die Geschichte können wir nicht zurückdrehen, und Lamentieren hilft nicht viel weiter; wir müssen eben das Beste daraus machen...
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