Das Universum - Die Wissenschaft (2)

[Holger]

Hab mal nach den Anfängen der Mondforschung geforscht. Erschreckend: mehr Fehlschläge als gelungene Missionen. Damals grade von sowjetischer Seite viele Fehlstarts 'unterschlagen'. Nur das Gelungene (Lunik-1, Lunik-2) gelangte an die Öffentlichkeit. Schön das heute diese ex-sowjetischen Archive für die Forschung geöffnet wurden. Die in Klammern stehenden Missionen Pioneer/USA & Lunik/UdSSR wurden der Öffentlichkeit nicht mitgeteilt:

1. (Pioneer 0): 17.08.58 -> FEHLSTART
2. (Lunik E1/#1 1958A): 23.09.58 -> FEHLSTART
3a. Pioneer 1: 11.10.58 -> FEHLSCHLAG
3b. (Lunik E1 #2): 11.10.58 -> FEHLSCHLAG
4. Pioneer 2: 08.11.58 -> FEHLSCHLAG
5. (Lunik E1 #3) 04.12.58 -> FEHLSTART
6. Pioneer 3: 06.12.58 -> FEHLSCHLAG
7. Lunik 1: 02.01.59 -> TEILERFOLG (Geplant war harter Aufschlag auf dem Mond. Wegen kleiner Steuerungsfehler flog die Sonde 6000 km am Mond vorbei)
8. Pioneer 4: 04.03.59 - > ERFOLG (Geplanter Vorbeiflug am Mond, der in etwa 60.000 km Abstand erfolgte)
9. (Lunik E1A #1): 18. 06.59 -> FEHLSTART
10. Lunik 2: 12.09.59 -> ERFOLG (Harte Landung auf dem Mond am 13.09.59. Erster künstlicher Flugkörper, der gezielt auf der Mondoberfläche aufschlug.)
11. (Pioneer P-1): -> (24.09.59) EXPLOSION bei statischen Triebwerkstests vor dem Start (nicht gestartet)
12. Lunik 3: 04.10.59 -> ERFOLG (Geplanter Vorbeiflug am Mond in einer Entfernung von 6200 km. Lieferte erste Aufnahmen von der Rückseite des Mondes.)
13. Pioneer P-3: 26.11.59 -> FEHLSTART
...

Für 1958/59 ein Negativ-Verhältnis von: 10:4

Dabei waren die Russen so gut im verschleiern, das nur die Sonden eine Nummer bekamen die man als erfolgreich verkaufen konnte Lunik 3 war in Wirklichkeit Lunik 7. Trotzdem waren wir 10 Jahre später auf dem Mond.

[NewNemo]

Das ist auch tragisch für die Menschenleben.
Ich denke in Russland standen die Forscher noch mehr unter Druck als im Westen.
Mussten Sie doch die Überlegenheit des sozialistischen Systems beweisen.

[Holger]

Offiziell gab es weltweit 129 Tote in der Bemannten Raumfahrt . Darunter sind auch Techniker u. Wartungspersonal das bei Fehlstarts ums Leben kam.

[Holger]

Seit dem Zerfall der Sowjetunion ist Roskosmos das was für die USA die NASA ist. Nun habe ich gedacht das damit alles unter diesem Dach läuft. Habe jetzt feststellen müssen das es in Wirklichkeit 4 russische Raumfahrtkonzerne gibt die Raketen bauen u. vermarkten.

RKK Energija (Hervorgegangen aus dem legendären OKB-1 des Raketenpioniers Koroljow), die vermarkten:
- R-7 (in den Versionen Sputnik, Wostok, Woschod, Sajous)
- N-1 (die gescheiterte Mondrakete)
- Energija (stärkstes sowjetisches/russisches Trägersystem)


GKNPZ Chrunitschew verantworten Trägerraketen des Systeme:
- Proton
- Angara
- Roskot

ISC Kosmotras (RUS, UKR, KAZ) ein Trägersystem:
- Dnepr (zivile Version der größten Interkontinentalrakete)

NPO Molnia entwickelte:
- Molnia (4-Stufen Venusmissionen)
- Raumfäre Buran

[NewNemo]

Gleich 4!
Und alle staatlich?
Buran, ja, das russische Space-Shuttle, das nie flog. Schade um das viele Geld.

[Holger]

Bei der Mondrakete N-1 gab es ja auch nur 2 Fehlstarts, den letzten mit Totalverlust u. vielen Toten, einschließlich dem kommandierenden General. Aber zumindest haben diese Firmen ein Vermarktungsrecht, eingenommen die patentrechtliche.

[NewNemo]

Russische Technik galt und gilt ja als einfach aber robust und widerstandsfähig. Und genau das, und eben auch zuverlässig, sollte Technik im All, in einer vollkommen lebensfeindlichen Umgebung auch sein.
Ich hoffe, es gibt irgendwann wieder normale Beziehungen zwischen Russland und dem Westen. In Russland trauert man um die Opfer des Kaufhausbrandes, hier werden immer mehr Diplomaten des Landes verwiesen - selbst wenn, wonach es ja ausschaut, auch wenn Beweise fehlen, Russland hinter dem feigen Attentat steht - man kann es mit den Gegenmaßnahmen auch übertreiben. Und letztendlich bewiesen ist es noch nicht. Wobei das Attentat auf den Ex Spion schon äußerst feige und hinterhältig und auch mies war, wer auch immer es war.

[Holger]

Der größte politische Fehler Europas seit dem Zerfall des Kommunismus in Mittel- u. Osteuropa ist u. bleibt der Wiederstand des Westens Russland von Europa fern zu halten u. sich selber bis an die Grenzen Russlands auszudehnen. Hätten wir ein wenig mehr Rücksicht auf russische Belange genommen währe auch die Situation im nahen u. Mittleren Osten eine andere. Ich sehe in der verfahrenen Kiste auch eine Mitschuld unserer politischen Führungen. - Und ja bewiesen ist im Falle des Kampfmitteleinsatzes in GBR nichts, außer das des ein von der Sowjetunion erfundener war. Es gibt eine Reihe von Indizien mehr aber im Moment nicht. Aber wenn einer glaubt das mit Einschränkungen der diplomatischen Beziehungen der russische Bär wankt irrt der sich. Die russische Seele ist eine sehr stolze.

[NewNemo]

Und damit hast Du Recht, Holger.

[Holger]

Schottland: Dinosaurier-Fußabdrücke auf Insel entdeckt

Ein seltener Fund von weltweiter Bedeutung ist britischen Forschern auf einer schottischen Insel gelungen: Sie entdeckten Fußabdrücke von Dinosauriern aus einer kaum erforschten Zeit, hinterlassen vor rund 170 Millionen Jahren.

Das Zeitalter vor rund 170 Millionen Jahren für Forscher recht frustrierend, denn die Funde sind recht rar. In dieser Zeit des Mitteljuras standen die Dinosaurier noch am Beginn ihrer Dominanz als Spezies, am Beginn ihrer faszinierenden Eroberung der Erde. Unter schwierigen Bedingungen gelang es ihnen, rund 50 gigantische Dinosaurier-Fußabdrücke auf der schottischen Isle of Skye zu finden und sie den langhalsigen Sauropoden und Theropoden zuzuordnen. Bei beiden Sauriern handelt es sich sozusagen um Cousins des Tyrannosaurus Rex. Sie waren Pflanzenfresser und konnten nach wissenschaftlichen Berechnungen etwa zwei Meter groß werden.
Für die Forscher bringt das die wichtige Erkenntnis, dass die Sauropoden in diesem Teil der Erde früher gelebt haben, als bisher vermutet.


Überschallgeschwindigkeit ohne Knall

Die NASA hat ein ultraschnelles Passagierflugzeug in Auftrag gegeben. Damit rückt das Reisen in Überschallgeschwindigkeit 15 Jahre nach dem Concorde-Aus wieder in den Bereich des Möglichen. Das neue Flugzeug soll dabei keinen lauten Überschallknall erzeugen.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat einen neuen Überschalljet in Auftrag gegeben. Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin, der für die Nasa schon länger an einem Konzept dafür feilt, sei mit Entwurf, Bau und Test eines solchen Jets beauftragt worden, teilte die Raumfahrtbehörde mit. Bis Ende 2021 soll die Arbeit, für die der Rüstungskonzern 247,5 Millionen Dollar erhält, abgeschlossen sein. Dann soll ein Prototyp des "X-plane" fertig sein, der in etwa 16 Kilometer Höhe mit rund 1.500 Kilometern pro Stunde fliegen kann - und dabei anstelle eines Überschallknalls nur einen Ton erzeugt, der so laut ist wie das Zuschlagen einer Autotür. Sobald der Prototyp fertig ist, will die Nasa selbst weitere Tests durchführen und ab Mitte 2022 dann bei Flügen über ausgewählten Städten der USA weitere Daten sammeln.