dritter Weltkrieg

Moderator: Holger
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Roland Hülsmann
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07.11.2005, 09:56

Original von "Starfighter"
ist das nicht ein bisschen zu krass. wer entscheidet eigentlich wer kinder haben darf und wer nicht. das ist ja beinahe rassenkontrolle. damit würden bestimmt kleine völker unterdrückt und später vergessen werden. das ist völkermord. und warum sollte man die bevölkerung so stark dezimieren wollen. es gäbe doch gar keinen grund dafür. und wer mir jetzt mit nahrungsmittelmangel daher kommt war wohl noch nie einkaufen. es gibt genug nahrung auf diesem planeten. religionen abschaffen. das wäre sicherlich eine lösung aller globalen probleme. keine kriege. gegenseitige akzeptanz.
Oh je! Was für einm (geistiges) Durcheinander. Aber mal in aller Kürze der Reihe nach:

Geburtenkontrolle kann so oder so passieren. Wenn es so geregelt wird, wie in China, daß nur ein Kind pro Familie erlaubt ist und alles andere drakonisch bestraft wird, ist es sicher falsch und ein schwerer Eingriff in die Menschenrechte. Da in China die traditionellen Familien Wert auf einen männlichen Erben legen, führt das sogar oft dazu, daß weibliche Kinder nach der Geburt getötet und weggeworfen werden, um noch auf einen männlichen Sproß hoffen zu dürfen. Andererseits: Geburtenkontrolle durch Aufklärung über Verhütungsmöglichkeiten und Schaffung entsprechender gesellschaftlicher Rahmenbedingung mag sicherlich in einigen Ländern sinnvoll sein. Was meine ich mit Rahmenbedingungen: Wenn in einem Land die Altersversorgung ausschließlich durch die Kinder erfolgt und nur eine große Zahl Kinder ein Leben im Alter ermöglicht, dann werden Aufrufe zur Geburtenkontrole kaum Wirkung zeigen. Es spielt also immer Vieles zusammen. Und noch etwas: Wieder andere Länder benötigen eher eine Steigerung der Geburtenzahl. Es ist halt alles nicht so einfach, daß es in wenigen Schlagworten zu lösen wäre.

Der Hunger auf der Welt wäre auch anders zu bekämpfen. Es gibt in der Tat genug Nahrungsmittel auf der Welt (oder es könnten genug erzeugt werden), um alle zu sättigen, auch wenn diese sich nicht im Laden um die Ecke befinden. (Dort wird man schon aus wirtschaftlichen Gründen kaum mehr vorhalten als vermutlich auch wirklich gekauft werden.) Das Hauptproblem hier ist die Nutzung und Verteilung. Und das hat vielschichtige Gründe. Da gibt es vor Allem die Weizen-Politik der USA, die Ausbeutung der Länder der sog. "3. Welt", die Zölle der Insdustrienationen, logistische Probleme, etc., um nur einige Stichwörter zu erwähnen.

Zum Thema "Religionen abschaffen": Da hast Du wohl John Lennons hevorragenden Song "Imagine" in die falsche Gehirnwindung bekommen.* Religion ist ein - durch nahezu alle Grundgesetze dieser Welt - geschütztes Grundbedürfnis des Menschen. Nicht umsonst ist die Religionsfreiheit ein Grundpfeiler zivilisierter Rechtssysteme. Die Grundrechte des Menschen wurden in allen Kulturen aus den religiösen Überzeugungen abgeleitet. Die Gleicheit der Menschen erkennen wir Christen darin, daß alle Menschen von Gott gleich gewollt und geliebt sind. Das macht jedes Leben einzigartig und wertvoll. (In der Anthropologie wird die nachgewiesene Religiosität früher Menschen oft als Abgrenzung zum Tierreich beschrieben.) Hingegen ist der religiöse oder politische Fanatismus in der Tat oftmals - aber nicht nur - Grund für Kriege, Gewalt und Hunger. Auch Armut, Unterdrückung und Ungerechtigkeit führen oft zu Gewalt und Krieg.

Kurz: Das Leben und die Welt sind nun mal nicht so einfach und schwarzweiß, wie mancher es gerne hätte. Und die Probleme der Welt lassen sich so einfach nicht lösen.

Roland

* John Lennon hatte damals die religös begründeten blutigen Konflikte (Bürgerkriege) in Nordirland und im Libanon vor Augen. Letztlich waren aber die eigentlichen Gründe weniger religiöser Natur.

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Phoebe J.
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08.11.2005, 11:49

@Roland und Skraeling: Danke kann ich gut gebrauchen! :)
Mal:Do you know your job, little one?
River:Do you?
(Firefly)


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Starfighter
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10.11.2005, 18:45

also erstmal danke für die geistreichen und ebenso weniger geistreichen antworten. kommen wir erstmal bitte zu dem thema "BILD". wer meint das ich einer von diesen fanatischen bildlesern bin der irrt. und noch etwas. kabel 1, sat 1, pro 7 und n24 gehören ebenso zum springer verlag wie die bild zeitung. also bitte guckt dann keinen dieser sender damit ihr nicht "dummschaut". nicht nur die BILD zeitung trägt zur verblödung aller bei. so und jetzt kommen wir wieder zum eigentlichen thema bevor das hier noch zu beschimpfungen führt.

Thema religion: ok das hier religionsfreiheit herrscht ist schon in ordnung doch denken wir nur mal an die verschiedenen meinung die jede religion vertritt. das kann nicht klappen. für mich ist das politik. und leute bitte, glaubt ihr etwa wirklich das wir von adam und eva abstammen und das diese geschichte wahr ist und nicht die der evolution. wer das glaubt bremst unseren fortschritt. die wissenschaft hat es bewiesen doch die christen bleiben sturr und prädigen sogar während des gottesdienst (USA) das die entstehung der menschheit nicht durch die von der wissenschafft mehrmals bewiesen ist sondern das GOTT uns geschaffe habe. ich glaube sogar mal gelesen zu haben das über 40 % der amerikaner an diese geschichte glauben. aber naja.


zum thema überbevölkerung: also ich finde das doch ein bisschen radikal mit der ein-kind familie. ich hätte gerne mehr als ein kind. wer von euch denn nicht? aufklärung wäre aber wirklich eine sehr gute idee doch der papst sagt das verhütung schlecht ist (ups da sind wir wieder beim thema religion). natürlich wünsche ich dir auch ne gute besserung und hoffe auch das ich meinen verdammten husten loswerde.


see you again

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Stef´An
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11.11.2005, 08:42

Dass sich Politik und Religion sehr änhlich sind sehe ich genauso. Di efrühe Politik wurde ja auch durch die Religion gepfägt, genauso wie die allgemeine Intoleranz auf diesem Planeten. Sei es dass, Juden als Christenmörder beschimpft würden, dass die frühen Christen alle Andersglaubenden als Heiden bezeichneten und zwangstauften, dass der Islam "mit Feuer und Schwert" ihren Glauben verbreiteten, um nur einige, willig erweiterbare Beispiele zu nennen. Letztendlich ging es nur um eine ´höhere´ Begründung der Machtansprüche. Die s ist allerdings die Kehrseite eines Glaubens, nämlich der Mißbrauch.

Grundsätzlich gilt allen Wissenschaften zum Trotz, dass der Mensch in frühen wie auch in zeitgenössichen Epochen das Bedürfnis nach Rückhalt und Geborgenheit braucht. Es ist offensichtlich, dass der Mensch diese Welt nicht erschaffen hat, also muß es etwas geben, dass größer und mächtiger ist -> man besann sich höherer Wesen/Einheiten, die man als Gott bezeichnete. Das waren die ersten Gehversuche der Erklärung des Seins, auch genannt als Philosophie, welche wiederum auch als Mutter aller Wissenschaften genannt wird. Natürlich kennen alle die Evolutionstheorie, aber wieso alle sbegann bleibt dennoch ungelöst, und das ist vielleicht auch besser so. Alles wissen muß nicht sein, ein paar Geheimnisse sollte man sich schon bewahren. Eins davon ist eben das der Schöpfung, und ein Schöpfer, der unsere daseinsgrundlage geschaffen hat kann nicht wirklich schlecht sein (egal wie er in dern verschiedenen Kulturen genannt wird, ist wahrscheinlich eh der selbe). Also kann man sich darauf verlassen, dass dieser Schöpfer einen auch in schlechten Zeiten beschützt.

Darum glaubt der Mensch, um sich in Sicherheit und Gebrogenheit zu wiegen, und nicht um einer Schrift blind zu folgen. Dass diese Schrift aber durchaus schöne Geschichten erzählen kann, die man auf das eigene Leben übertragen kann, darf man auch nicht unterschätzen. Man darf nur nicht den Fehler machen, z.B. die Bibel als wissenschaftliche Grundlage des Seins zu behandeln. Vor 1000 Jahren wurde das zwar gerne gemacht, allerdings wider besseren Wissens.

Das Bodenpersonal unserer Gottheiten wird auch nie alle unter einen Hut bringen können. Dafür gibt es zu viele verschiedene Standpunkte und Meinungen (wie auch in der Politik und den religiösen Interpretationen; könnte es also sein, dass es sich hier um Spiegelbilder der Gesellschaft handelt...?). Ich bin auch bei weitem nicht mit allem einverstanden, was die katholische Kirche predigt, dennoch bin ich Christ und katholisch aufgewachsen. Aber auch die anderen Religionen haben für meine Begriffe sehr gute und nachvollziehbare Argumente für das Zusammenleben. Wie gesagt, alles eine Frage des Standpunktes.

Das gilt aber auch auf politischer und gesellschaftlicher Ebene. Und wenn es in einem Land zuviele Menschen gibt, und sie nicht ernährt werden können, muß man als Staat, der die Verantwortung für die gesamte Bevölkerung hat, eben dagegen vorgehen. Und wenn alle anderen Appelle nicht fruchten, muß man eben radikaler werden. Und da Ausnahmen die Regel bestätigen und Eltern mit mehr Einkommen auch bessere Möglichkeiten haben, ein Kind zu ernähren und zu bilden als arme, können die eben 2 Kinder haben. Das ist immer noch besser als eine Bevölkerungsexplosion, bei der Nahrungsmittelknappheit aufkommt und das ganze Land anfängt zu brennen.

Bei allen Sachen kommt es immer wieder auf die Betrachtungsweise an. Einseitig ist unvollständig, und jem her Meinungen man sich anhört, desto ausgewogener kann man sich seine eigene bilden, un dauch eine ´Bild´ kann dazu beitragen, und sei es um den Großteil der Bevölkerung zu verstehen...
Hart ist das Leben an der Küste!

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Phoebe J.
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11.11.2005, 10:33

Nun schön dass du keine Bild liest das spricht für dich. Was das Fernsehen angeht: auf den entsprechenden Kanälen schau ich höchstens mal Filme wenn denn entgegen der Gewohnheiten gute kommen.

Meine Informationsquellen beschränken sich auf die Nachrichten der öffentlich-rechtlichen Kanäle, der Tageszeitung, des Spiegels und für mehr hab ich keine Zeit da ich sonst an der Uni bin. Aber wenn du solche ´Schlagworte´ wie oben in ein Forum schmeisst und den Leuten dann sagt sie sollen mal was dazu sagen dann zieht man daraus durchaus mal die Schlüsse die ich gezogen habe - nämlich dass da jemand ein komplexes Problem zu sehr vereinfacht.

Dennoch kann man nicht sagen: Weil einige Leute die Religion mißbrauchen gehört sie abgeschafft! Abgesehen davon dass ich Stef´Ans Ausführungen über den Effekt der Religion auf Menschen nichts mehr hinzuzufügen habe, möchte ich darauf hinweisen dass die Religionen - würden sie richtig beachtet und gelebt, durchaus eher dazu beitragen würden friedlich miteinander zu leben, sei das der Bhuddismus, der Islam das Christentum oder das Judentum. In allen wird eine friedliche Koexistenz gepredigt. Leider gibt es immer ein paar kranke die die Religion für ihre Zwecke verwenden und sie pervertieren. Aber deshalb kann man sie schlecht verbieten, abgesehn davon dass man den Menschen ein festes Glaubensfundament abnehmen würde was zu noch mehr Unruhe und Instabilität führen würde.
Sicher ist das Christentum und vor allem die römisch-katholische Kirche kein Vorzeigebeispiel. Denn Religionen sollten sich geänderten Lebensbedingungen und der Gesellschaft anpassen. Nicht in Bezug auf die Regeln des Zusammenlebens aber im Bezug auf die Bedürfnisse der Gesellschaft. Hier hat die röm.-kath. Glaubensgemeinschaft ganz sicher versagt. Wer heutzutage sagt (gerade in Afrika) das Kondome schlecht sind und die Leute lieber AIDS bekommen sollten als sie zu verwenden der ist mit offenen Augen komplett an der Zeit und an den Menschen - die die Kirche ausmachen sollten - vorbeigerannt. Darüber brauchen wir nicht zu reden. Aber kurz und gut ich bin auch katholisch aufgewachsen und erzogen worden und ich sehe den Glauben und den Papst schon kritisch. Aber schaden tut mir die Religion nicht wirklich, dementsprechend glaube ich - auch wenn ich nicht besonders gläubig bin - aber schon das mir etwas fehlen würde ganz ohne Religion.
Und in jeder Religion gibt es einen Grundkonsens der sagt man soll sich bemühen die anderen Religionen zu tolerieren und ich denke das würde auch funktionieren wenn man nicht gerade die Trennung Staat / Religion in einigen Kulturen vernachlässigen würde.

Sag mal du hast es mit den Amerikanern oder? Denk mal globaler. Sicher ist die USA eine Weltmacht aber diese Weltmacht hat einige extreme Fehler. Dort denkt jeder bis zu seinem Gartenzaun. Die Reichen denken daran wie sie reicher werden können und in welcher Lobby sie sich gut machen würden, die armen kriegen keine Schulbildung die in irgendeiner Art und Weise ausreichend ist - und je niedriger der Bildungsgrad desto leicher ist es eine Relgion anzunehmen und alles zu glauben was so ein Prediger sagt.
Und manche Leute die vielleicht Intelligent genug wären die haben 5 Jobs um zu überleben. Nein die Amerikaner sind sicher nicht der Weisheit letzter Schluß. Allerdings muss man berücksichtigen dass sie die jüngste Nation und sicher auch die stolzeste sind und sie sich aus dem ´alten Europa´ entwickelt haben. Aber das heisst auch sie müssen sich die Nase erst mal an etwas blutig hauen was wir schon lange hinter uns haben.

So zur Überbevölkerung: Naja immerhin bist du schon mal von Geburtenkontrolle=Völkermord runter, das ist erfreulich. Sicher ist eine Geburtenkontrolle weder eine Ideale noch eine sehr humane Lösung. Aber wie Stef´An schon sagt, soll man denn wirklich eine Hungersnot riskieren? Diese würde das Land noch weitaus mehr schädigen und vermutlich käme es zu offenen Unruhen und Ausschreitungen. Denn Kinder sind nun mal oft die einzige Altersvorsorge z.B. in China. Deshalb wollte man so viele wie möglich, weil ja oft ein Teil auch gestorben ist. Aber all diese Kinder müssen ernährt werden. Und wenn das nicht gegeben ist muss man eben gewisse - auch nicht immer schöne - Methoden anwenden um die Bevölkerung künstlich (staatlich) daran zu hindern zuviele Kinder zu bekommen.
Das das seltsame Blüten treibt wie dass Mädchen nach der Geburt umgebracht werden oder gar vorher schon abgetrieben werden weil man eine Sohn als Stammhalter braucht ist sicher nicht beabsichtigt aber dennoch bei einigen Kulturen nicht anders zu erwarten. Und hier müsste man dann wieder ansetzen um solche Auswüchse zu verhindern oder zu minimieren.
Mal:Do you know your job, little one?
River:Do you?
(Firefly)


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