Oh je! Was für einm (geistiges) Durcheinander. Aber mal in aller Kürze der Reihe nach:Original von "Starfighter"
ist das nicht ein bisschen zu krass. wer entscheidet eigentlich wer kinder haben darf und wer nicht. das ist ja beinahe rassenkontrolle. damit würden bestimmt kleine völker unterdrückt und später vergessen werden. das ist völkermord. und warum sollte man die bevölkerung so stark dezimieren wollen. es gäbe doch gar keinen grund dafür. und wer mir jetzt mit nahrungsmittelmangel daher kommt war wohl noch nie einkaufen. es gibt genug nahrung auf diesem planeten. religionen abschaffen. das wäre sicherlich eine lösung aller globalen probleme. keine kriege. gegenseitige akzeptanz.
Geburtenkontrolle kann so oder so passieren. Wenn es so geregelt wird, wie in China, daß nur ein Kind pro Familie erlaubt ist und alles andere drakonisch bestraft wird, ist es sicher falsch und ein schwerer Eingriff in die Menschenrechte. Da in China die traditionellen Familien Wert auf einen männlichen Erben legen, führt das sogar oft dazu, daß weibliche Kinder nach der Geburt getötet und weggeworfen werden, um noch auf einen männlichen Sproß hoffen zu dürfen. Andererseits: Geburtenkontrolle durch Aufklärung über Verhütungsmöglichkeiten und Schaffung entsprechender gesellschaftlicher Rahmenbedingung mag sicherlich in einigen Ländern sinnvoll sein. Was meine ich mit Rahmenbedingungen: Wenn in einem Land die Altersversorgung ausschließlich durch die Kinder erfolgt und nur eine große Zahl Kinder ein Leben im Alter ermöglicht, dann werden Aufrufe zur Geburtenkontrole kaum Wirkung zeigen. Es spielt also immer Vieles zusammen. Und noch etwas: Wieder andere Länder benötigen eher eine Steigerung der Geburtenzahl. Es ist halt alles nicht so einfach, daß es in wenigen Schlagworten zu lösen wäre.
Der Hunger auf der Welt wäre auch anders zu bekämpfen. Es gibt in der Tat genug Nahrungsmittel auf der Welt (oder es könnten genug erzeugt werden), um alle zu sättigen, auch wenn diese sich nicht im Laden um die Ecke befinden. (Dort wird man schon aus wirtschaftlichen Gründen kaum mehr vorhalten als vermutlich auch wirklich gekauft werden.) Das Hauptproblem hier ist die Nutzung und Verteilung. Und das hat vielschichtige Gründe. Da gibt es vor Allem die Weizen-Politik der USA, die Ausbeutung der Länder der sog. "3. Welt", die Zölle der Insdustrienationen, logistische Probleme, etc., um nur einige Stichwörter zu erwähnen.
Zum Thema "Religionen abschaffen": Da hast Du wohl John Lennons hevorragenden Song "Imagine" in die falsche Gehirnwindung bekommen.* Religion ist ein - durch nahezu alle Grundgesetze dieser Welt - geschütztes Grundbedürfnis des Menschen. Nicht umsonst ist die Religionsfreiheit ein Grundpfeiler zivilisierter Rechtssysteme. Die Grundrechte des Menschen wurden in allen Kulturen aus den religiösen Überzeugungen abgeleitet. Die Gleicheit der Menschen erkennen wir Christen darin, daß alle Menschen von Gott gleich gewollt und geliebt sind. Das macht jedes Leben einzigartig und wertvoll. (In der Anthropologie wird die nachgewiesene Religiosität früher Menschen oft als Abgrenzung zum Tierreich beschrieben.) Hingegen ist der religiöse oder politische Fanatismus in der Tat oftmals - aber nicht nur - Grund für Kriege, Gewalt und Hunger. Auch Armut, Unterdrückung und Ungerechtigkeit führen oft zu Gewalt und Krieg.
Kurz: Das Leben und die Welt sind nun mal nicht so einfach und schwarzweiß, wie mancher es gerne hätte. Und die Probleme der Welt lassen sich so einfach nicht lösen.
Roland
* John Lennon hatte damals die religös begründeten blutigen Konflikte (Bürgerkriege) in Nordirland und im Libanon vor Augen. Letztlich waren aber die eigentlichen Gründe weniger religiöser Natur.