Deutsches Fandom nur noch Konsumenten?

[Daniel Heuel]

Mir fällt es seit einigen Jahren zunehmend auf, dass sich das deutsche Fandom langsam aber sicher immer mehr zu einer reinen Konsumentenansammlung etabliert. Da lösen sich altgediente Trekdinner auf, da ihnen der Nachwuchs fehlt, es werden auf der Fed-Con keine neuen Fanfilme mehr vorgestellt, Leute in selbstdesignten Uniformen werden abfällig beäugt und so weiter und so fort. Ich könnte hier noch stundenlang fortfahren.

Woran liegt das? Waren zwei Star Trek Serien parallel zu viel für die Fans? Ist es einfacher alles durch zücken der Geldbörse fertig zu kaufen, egal wie teuer, anstatt es in mühseliger Kleinarbeit selbst zu fertigen?

Ich lache mich echt immer über die Fans kaput, die 230 DM und mehr NUR!!! für ein uniformoberteil löhnen, und dieses ist dan auch noch schlecht verarbeitet. Leute, ich kann auch nicht nähen, aber ich habe mich halt mit anderen Trekkies zusammengetan, die das können. Wieder andere können gut Modelle bauen.

Was ich sagen will ist folgendes: So sind doch damals die ersten Fanclubs entstanden, auch der STCE!!!

JEDE/R von Euch wird doch irgendetwas können, sei es schneidern, basteln, Stories schreiben u.s.w.
Bringt euch ins Fandom ein und werdet nicht bloß Konsumenten, die nur darauf warten, wann sie wieder 99 Euro für die nächste DvD Box oder 25 Euro für den nächsten Film ausgeben dürfen. Wenn das alles für euch ist, dann ist Star Trek schon so gut wie tot.

In diesem Sinne, denkt mal darüber nach.

Euer Daniel, Star Trek Fan seit 14 Jahren.

[Kai Metzger]

Also alles ist das für mich sicherlich nicht! Ich mache zB. ein E-Mail RPG und gehe auch auf Star Trek LARPs Nur mit dem Basteln hab ich es wirlkich nicht so! Aber als ich mir damals meine Uniform geholt hatte, hb ich ´nur´ 99.- DM bezahlt und die Verarbeitung ist eigentlich nicht S-chlecht, zumindestens hält sie bis heute.

Aber ich kann verstehen was du meinst, es gibt immer weniger die selbst etwas auf die Beine stellen. Aber ich bin zB. gerade mit ein paar Leuten am überlegen einen Fan Film zu machen

mfg Kai

[Daniel Heuel]

Original von Kai Metzger

Aber ich kann verstehen was du meinst, es gibt immer weniger die selbst etwas auf die Beine stellen. Aber ich bin zB. gerade mit ein paar Leuten am überlegen einen Fan Film zu machen

mfg Kai

Hi Kai
Woher aus NRW kommst Du denn? Falls Du in der Nähe von Dortmund wohnst, kannst Du ja mal überlegen, ob Du der FEF 2000 mit Deiner Crew beitreten willst. Über einen Fanfilm denken wir momentan auch nach, denn wer träumt da nicht von. Da wären auch noch einige Nebenrollen zu besetzen. Also wenn ihr LARP Erfahrung besitzt, oder im Bereich Maske, Kamera, Ton... über Erfahrungen verfügt, kann man sich ja mal zusammensetzen und voneinander lernen und Erfahrungen austauschen. Eine konkrete Zusage kann aber nur unser Chefe geben. Du findest ihn hier im Forum. Sein Name ist Thomas Riepegerste.

LG Daniel

[Dominic Schlatter]

Sag mir dann bitte wo man günstig eine Uniform herbekommt und ich hör schon auf Geld rauszuschmeisen.

[Daniel Heuel]

Na man sucht sich halt jemanden, der einem das Ding schneidert. Uniformschnittmuster findet man in gut sortierten Comicläden oder Börsen. Zumindest für die TOS Movieuniformen, TNG und DS9 existieren diese.

[Sven Taubert]

hi,

also ich würde das nicht ganz so extrem sehen. Natürlich kostet die Fed-Con eine Menge Kohle. Naja aber die Stars kommen nunmal auch nicht kostenlos. Hotel und Personal kommen da ja auch noch dazu. Und was die Kostüme angeht sehe ich das gerade anders herum. Also ich hab ja mal wieder die Photos für das Sat.1/TREKonline Spezial gemacht und damit auch die Fanfotos. Da hab ich eigentlich nur superdesignte selbstgemachte Kostüme gesehen. Die "gekaufen Teile" interessierte kaum jemand, die selbstgemachten Sachen waren da eindeutig der Renner. Und der alljährliche Kostümwettbewerb war ja wohl auch der absolute Hammer.

Was den Rest angeh kann ich nicht viel dazu sagen da ich weder bei TREKdinner war noch Mitglied im Club bin.

CU

Sven

[Reinhard Decker]

Daniel hat recht,wenn er sagt, dass die meisten ST nur noch konsumieren. Aber wenn man mal darüber nachdenkt, ist es eine nachvollziehbare Entwicklung.
Früher gab es weniger Star Trek. Es gab zunächst eine Serie und eine Handvoll Filme, dann kam TNG dazu. Ergo war auch das Angebot an "Devotionalien" wesentlich kleiner. Die Fans waren zur Eigeninitiative gezwungen. Das änderte sich, als es in Mode kam, ein Fan zu sein. Man wurde plötzlich zum Produktinteressenten und seien wir doch mal ehrlich: Haben wir uns nicht alle über ein breiteres Merchandisingangebot gefreut?
Ein weiterer noch viel wichtigerer Punkt:
Die Fans werden älter. Ich denke man sie grob so katalogisieren.

(Ich beziehe mich jetzt nur auf das deutsche Fandom)

1) Die Fans der ersten Stunde. Sie haben TOS schon Anfang der siebziger gesehen. Trauten sich lange nicht ihre Leidenschaft zu offenbaren, freuten sich über jeden neuen Kinofilm und konnten mit TNG nie so recht etwas anfangen. Sie sind heute in Altersklasse von 35 - 45 und somit einfach etwas "gesetzter" oder auch "seriöser" ( hier fehlen mir zugegebenermaßen die richtigen Adjektive)

2) Die TNG Fans der ersten Stunde. Die Altersklasse 25 - 30. In den 90ern aktiv und für alles zu begeistern (auch für DS9). Aber jetzt in einem Alter wo man in seinem Leben Prioritäten setzen muß, sprich Job, Familie usw.

3)Die jüngste Generation. Überspitzt formuliert "Janeways Kinder". Altersklasse 15 - 20. Als Konsumenten mangels eigenem Einkommen eher uninteressant. Aber eine Generation die einen "Mangel" an Merchandise nie kannte, sondern den Konsum an Merchandise als Selbstverständlichkeit kennengelernt hat.

Das klang jetzt vielleicht etwas wie "Opas Erzählungen aus dem letzten Krieg", aber ich hoffe, es kommt rüber was ich sagen will. Sicher kann man auch nicht alle über diesen von mir skizzierten Kamm scheren. Aber ich denke schon dass ich da einen Großteil der Fans beschrieben habe.

[Dominic Schlatter]

Mein Opa ist Schneider Nur mangelte es am passenden Stoff und Schnittmuster.